Endlich hatte ich mal wieder die Gelegenheit, auf einer kleinen Clubshow ein paar Fotos zu machen. Vor acht oder neun Jahren habe ich einige Metal-Bands aus meiner Heimatregion in Schleswig-Holstein auf mehreren Konzerten begleitet – das war mein Einstieg in die Musik- und Portraitfotografie.
Inzwischen hat sich mein Fotostil ja in eine deutlich andere Richtung entwickelt, gerade deshalb freute ich mich, endlich einmal wieder auf einer kleinen, gemütlichen Club-Show fotografieren zu können. Konzerte in riesigen Hallen haben ganz sicher ihre ganz eigene Dynamik, ich würde jede Band aber lieber in kleinen, engen Clubs als in großen Stadien sehen.
Neska Lagun ist von Stadien (zum Glück!) noch ein bisschen entfernt. Die vierköpfige Band aus Berlin spielt einen Screamo-Hardcore-Mix und bringt die Energie der Musik auch live gut rüber. Auch wenn ich selbst inzwischen mehr Post-Hardcore und Djent höre und meine Screamo-Jahre schon ein paar Jahre her sind, finde ich Neska Laguns neues Album „Fluchtpunkt“ wirklich ausgezeichnet.
Die Band spielte im Keller des K19 in Berlin-Friedrichshain, also klein und fein. Gerade die Beleuchtung der Bühne war dann aber doch wirklich spärlich, zwei seitliche, weiße Spots und ein bisschen rotes, frontales Licht. Auweia, aber egal: Ich hatte der Band ein paar Fotos versprochen und wollte auch liefern.
Mir blieb nichts anderes übrig, als die ISO-Grenze meiner Kamera auszureizen. Alle Fotos sind tatsächlich mit ISO 12.800 entstanden (mit einer Fujifilm X-T20):
Natürlich hätte ich mir schärfere Fotos gewünscht, ein paar mehr Lichteffekte durch coole Bühnenbeleuchtung, weniger Bildrauschen – aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich die kleine Fuji wirklich begeistert, dass sie bei dieser hohen ISO-Zahl noch so brauchbare Bilder ausspielt. Die Schwarz-Weiß-Konversion tut den Bildern natürlich zusätzlich gut, die Hauttöne waren durch das rote Frontlicht nämlich nur eins: rot.
Demnächst wird es noch mehr von der Band zu sehen geben, seid also gespannt.